Merkmale
Estragon ist eine ausdauernde Pflanze mit süßlich-herbem bis lakritzartigem Geruch. Der dünne Stängel steht aufrecht, er ist rispig verzweigt. Die lineal-lanzettlichen Blätter sind kahl, der Blattrand ist ganzrandig oder nur schwach gesägt. Die kugeligen Blütenköpfchen bilden einen rispigen Blütenstand. Es sind keine Zungenblüten, sondern nur grünlich-gelbe bis leicht rötliche Röhrenblüten vorhanden, ihr Durchmesser beträgt zwei bis drei Millimeter. Als Früchte entstehen kahle Achänen, die weniger als einen Millimeter lang sind.
Geschichte
Die erstmalige Erwähnung des Estragons findet sich in China im 2. Jahrtausend vor Christus. Die Araber benützten ihn als Heilpflanze und Küchengewürz. Seit dem 13. Jahrhundert ist der Estragon in Italien bekannt. Die französische Küche benutzt das Gewürz noch heute ausgiebig. Der Artname dracunculus bezieht sich auf den alten Namen Drachenkraut. Ursprünglich ist das Wort Estragon aus dem arabischen Wort tarchun entstanden, im Spanischen wurde daraus taragona, Estragon ist eine französische Bezeichnung.
Heilwirkung
Aufgrund des Anteils an Estragol, das im Tierversuch krebserzeugende Eigenschaften aufweist, wird eine medizinische Anwendung nicht empfohlen. Dies gilt auch für Basilikum.
Anwendung
In Kräuterölen und Kräuteressig ist oft Estragon eingelegt. Er wird zum Würzen von Senf und von eingelegten Gurken verwendet, in der Küche auch für Reis, Geflügel oder Fisch und zum Herstellen von Saucen (Sauce Béarnaise). In der französischen Kräutermischung Fines herbes ist er neben Petersilie, Schnittlauch und Kerbel enthalten.