Merkmale
Der Garten-Kerbel hat eine dünne und spindelartige Wurzel. Der verzweigte Stängel ist dünn und hohl. Die hellgrünen Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert, die Unterseite ist behaart. Die Blüten bilden Blütenstände aus zwei- bis sechsstrahligen Doppeldolden. Die Dolden haben keine Hülle, an den Döldchen sind ein bis vier schmale, bewimperte Hüllblätter vorhanden.
Auf einer Pflanze sitzen gleichzeitig männliche und zwittrige Blüten. Diese erreichen einen Durchmesser von eineinhalb bis zwei Millimeter. Die fünf weißen Kronblätter sind nicht bewimpert. Die fünf weißen Staubblätter sind mit dicken Staubbeuteln versehen. Die beiden Griffel sitzen direkt auf der Nektarscheibe (Diskus) des zweigeteilten Fruchtknotens. Die dunkelbraunen bis schwarzen, langgezogenen Doppelachänen haben einen kurzen Schnabel.
Geschichte
Die alten Römer schätzten den Garten-Kerbel als Gewürzpflanze. Sie brachten ihn vom Balkan und dem Kaukasus ins Mittelmeergebiet und nach Mitteleuropa. Hildegard von Bingen empfiehlt die Pflanze gegen Leibschmerzen. Heute ist die Pflanze in Mitteleuropa verwildert, sie wächst gerne auf nährstoffreichen Lehmböden mit viel Humus. Man findet sie vielerorts in Gärten als kultivierte Gewürzpflanze.
Heilwirkung
Wildwachsende Pflanzen und der ähnliche Wiesen-Kerbel sollten nicht gesammelt werden, da sie mit der giftigen Hundspetersilie verwechselt werden können. Die ätherischen Öle des Gartenkerbels regen den Stoffwechsel an und wirken harntreibend. Zur Anwendung gelangen nur die frischen Blätter, da sich die ätherischen Öle beim Trocknen zersetzen.
Anwendung
Die Blätter werden vor der Blüte geerntet und frisch verarbeitet. Das Kraut eignet sich zum Würzen von Suppen, Fisch, Geflügel und Soßen. Aus Kerbel, Petersilie, Sellerieblätter und Butter lässt sich eine Kräuterbutter herstellen. Zur Zubereitung eines Tees kann man einen Esslöffel frisches Kraut mit heißem Wasser aufbrühen und zehn Minuten lang ziehen lassen.