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Die Ringelnatter


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Barren-Ringelnatter Natrix helvetica


Der Biss der Ringelnatter ist im Gegensatz zur Kreuzotter harmlos. Die Ringelnatter lässt sich von der Kreuzotter vor allem durch die halbmondartige Zeichnung am Hinterkopf unterscheiden. Die Pupillen ihrer Augen sind kreisrund. Die Ringelnatter ist die häufigste Schlange in Mitteleuropa. Seit 2017 werden in Europa zwei Ringelnatter-Arten unterschieden: Die Barren-Ringelnatter Natrix helvetica ist auf den hier präsentierten Fotos abgebildet. Sie kommt in der Schweiz, in West-Deutschland, in Frankreich, in den Benelux-Ländern, in England und in Italien vor. Sie erreicht eine Länge von bis zu zwei Metern. Die Ost-Ringelnatter Natrix natrix ist deutlich kleiner und hat hellere Schuppen. Man findet sie eher im Osten Deutschlands, in Osteuropa und in der Türkei.


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Grafik Kopf-Vergleich


Die Paarung der Ringelnattern findet in der Regel im Frühjahr statt, sie kann aber auch im Herbst geschehen. Dabei finden sich manchmal bis zu 50 Tiere ein. Zahlreiche Männchen bewerben sich dann um die wenigen Weibchen. Ringelnattern legen ihre Eier gerne auf verottendes Pflanzenmaterial wie Komposthaufen oder Baumstümpfe, nachdem das Weibchen eine Vertiefung gegraben hat. Es legt 30 bis 50 Eier ab.


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Ringelnattern bei der Paarung


In der feuchten und warmen Umgebung entwickeln sich die Ringelnattern, und etwa zehn Wochen später schlüpfen sie aus. Obwohl sie nur so groß wie ein Bleistift sind, machen sie sich sofort davon und gehen selbständig auf Nahrungssuche. Junge Ringelnattern bevorzugen junge Grasfrösche, Kaulquappen und Molchlarven, ältere Tiere jagen auch Fische, erwachsene Grasfrösche, Erdkröten und Molche, sowie Mäuse.Die Beute wird verfolgt und lebend heruntergeschluckt. Die Schlangen können sehr gut schwimmen und halten sich gerne an feuchten Orten wie Seen, Bäche und Tümpel auf.


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Ringelnatter schwimmt und züngelt.


Ringelnattern sind ständig in Gefahr: Greifvögel, Reiher, Störche, Raben, Iltisse und selbst große Raubfische wie Hecht oder Barsch stellen ihnen nach. Erkennt die Ringelnatter die Bedrohung frühzeitig, zieht sie sich in ein Versteck zurück. Gelingt die Flucht nicht, schaltet sie auf eine aggressive Verhaltensweise um. Durch Einziehen und nachträglichem Auspressen von Luft kann sie zischen. Bei einer direkten Bedrohung vollführt sie mit dem Kopf einen symbolischen Stoß. Dabei wird der Gegner absichtlich verfehlt, um ihn zu beeindrucken. Den symbolischen Stoß führt die Ringelnatter aus einer tellerartig zusammengerollten Stellung aus. Bei der Kobrastellung richtet sich die Schlange mit einem Drittel ihrer Körperlänge auf. Ein Biss erfolgt nur selten und nur im äußersten Notfall. Wird sie trotzdem gefangen, sondert sie aus ihrer Analdrüse ein übel riechendes Sekret aus. Eine andere Verteidigungsstrategie ist das Totstellen. Dabei legt sich die Natter schlaff hin und lässt die Zunge heraushängen. Manche Tiere lassen dabei sogar Blut und Speichel aus dem Mund laufen. Sobald der Fressfeind kein Interesse mehr zeigt, macht sich die Schlange blitzartig aus dem Staub.


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Grafik Ringelnatter




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