Merkmale
Die Brückenechse ist die letzte noch lebende Art der Schnabelköpfe. Sie ist kein „Brückentier“ im Sinne der Evolution, sie hat ihren Namen aufgrund einer Besonderheit am Schädelskelett erhalten: Im Gegensatz zu den anderen Kriechtieren besitzen die Brückenechsen noch alle knöchernen Schläfenbrücken, was ihnen den Namen verliehen hat. Von den Echsen unterscheiden sie sich durch das Fehlen eines Außenohres und durch das Vorhandensein von hakenförmigen Fortsätzen an ihren Rippen. Das Männchen ist 60 Zentimeter breit und wiegt bis zu 1300 Gramm, es ist größer als das Weibchen, das nur 50 Zentimeter lang wird und 550 Gramm wiegt. Das Männchen hat einen auffälligen Kamm am Rücken, der mit stachligen Schuppen besetzt ist. Wie die meisten anderen Echsen kann die Brückenechse bei Gefahr den Schwanz abwerfen.
Oberhalb des Gehirns besitzt die Brückenechse auf dem Scheitelbein ein drittes Auge, das Scheitelauge genannt wird und dessen Funktion noch nicht vollständig geklärt ist. Wahrscheinlich kann die junge Brückenechse damit Hell-Dunkel unterscheiden oder sie erkennt Fressfeinde, die sich von oben nähern. Bei jungen Tieren ist das Scheitelauge gut sichtbar, bei älteren Tieren verschwindet es unter einer Schuppenschicht.
Lebensweise
Brückenechsen sind in der Nacht aktiv und verbringen den Tag in Gängen ihrer Höhlen. Die Nahrung besteht aus Insekten wie Heuschrecken oder Käfer, sowie aus Spinnen, Schnecken und Regenwürmer. Kleinere Beutetiere werden mit der Zunge aufgenommen, größere auf die Zähne gespießt. Das Männchen wirbt erst Ende Sommer um das Weibchen, das die Eier auch erst im kommenden Frühjahr in Nester am Boden ablegt. Das Nest wird bewacht, bis die Jungen schlüpfen. Die Brückenechsen betreiben die bei den Reptilien am längsten andauernde Brutpflege, die durchaus ein Jahr dauern kann.
Bedeutung in der Evolutionsgeschichte
Die Brückenechsen sind die letzten überlebenden Tiere aus der Ordnung der Schnabelköpfe, die schon vor 225 Millionen Jahre auftraten, lange bevor sich die ersten Dinosaurier entwickelten. Vor 60 Millionen Jahren sind sie fast überall ausgestorben mit Ausnahme auf etwa 30 kleineren Inseln im Norden vor Neuseeland und vor der Cook-Passage.