Kartäuser-Nelke  Fünfzählige Blüte Schutzstatus!
Dianthus carthusianorum L.
Juni bis September, 15 bis 50 cm
Nelkengewächse  Caryophyllaceae

Standort 

Warme, trockene Böden, kalkliebend; Magerrasen, Böschungen, Hänge mit viel Sonne, Heiden, sandige Wälder.

Lebensdauer
Ausdauernde, wintergrüne Pflanze.

Verwechslung
Heide-Nelke (Kronblätter weiß punktiert und rot gestreift); Pechnelke (Stängel dunkelrot und klebrig); Rote Lichtnelke (Blätter breit-lanzettlich bis eiförmig, Kronblätter zweilappig und ungezähnt).
Kartäuser-NelkeLupeKartäuser-Nelke: Gezähnte Kronblätter.
Kartäuser-NelkeLupePflanze von der Seite.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Kartäuser-Nelke hat einen kahlen, meist unverzweigten Stängel. Die Blätter sind schmal-lineal, sie sitzen gegenständig am Stängel. Auf dem Stängel sitzen oft drei Blüten oder auch mehr in einem köpfchenartigen Büschel. Die Hochblätter und die Kelchschuppen sind rotbraun und trockenhäutig. Die Kelchröhre ist 1,2 bis 1,8 Zentimeter lang. Die zwittrigen Blüten haben leuchtend purpurrote Kronblätter, die vorne gezähnt sind. Die Staubblätter mit den blauvioletten Staubbeuteln und die Griffel mit ihren Narben ragen aus der Blüte. Es entsteht eine bräunliche, becherartige Kapselfrucht mit vier oder selten auch fünf nach außen umgeschlagenen Zähnchen. Sie ist in etwa so lang wie der Kelch. Die fast schwarzen, leicht abgeplatteten Samen haben ein metallisch glänzendes Rippenmuster.


Besonderheiten

Der Name soll nach den Kartäusermönchen entstanden sein, die diese Nelke in ihren Eremitenklöstern in den Westalpen angepflanzt haben. Die Pflanze hat ein tiefes und weit kriechendes Rhizom, über das auch eine vegetative Vermehrung möglich ist. Die trockenhäutigen Hochblätter und Kelchschuppen verhindern, dass Hummeln oder Bienen von der Seite die Blüte aufbeißen können. Die Bestäubung erfolgt durch Tagfalter, die mit ihren langen Rüsseln an den Nektar gelangen. Die Kapselfrucht bleibt bei Berührung in Tierfellen hängen. Die Zähnchen der Kapselfrucht öffnen bei trockenem Wetter und schließen bei Feuchtigkeit. Bewegt sich die reife Frucht durch den Wind, werden die flachen, geflügelten Samen herausgestreut. Auch Schwimmausbreitung ist möglich.


Verwendung

Die Blüten duften gewürznelkenartig, Verursacher ist das ätherische Öl Eugenol. Früher verwendete man die Nelken-Art daher auch als Gewürz. Heute wird die Kartäuser-Nelke vor allem in Wildpflanzengärten und an Straßenböschungen angepflanzt. Sie wird in Gärtnereien gezüchtet. Die Kartäuser-Nelke bildet große dekorative Pflanzengruppen mit farbstarken Blüten.


Verbreitung und Gefährdung

Die Kartäuser-Nelke ist regional im Bestand gefährdet, die wild wachsenden Pflanzen sind in einigen Gebieten geschützt.


Fotos zur Kartäuser-Nelke

Bild vergrößern! ZoomKartäuser-Nelke: Blüte aus der Nähe von oben.
Bild vergrößern! ZoomBlüte von der Seite: Hochblätter und Kelchschuppen.
Bild vergrößern! ZoomGeöffnete Blüte von der Seite: Griffel und Staubblätter.
Bild vergrößern! ZoomStaubblatt mit Staubbeutel und Pollen.
Bild vergrößern! ZoomGebogene Narbe auf dem Griffel.
Bild vergrößern! ZoomDie Narbe ist mit transparenten Schläuchen versehen.
Bild vergrößern! ZoomKapselfrüchte mit vier nach außen gebogenen Zähnchen.
Bild vergrößern! ZoomEher selten: Kapselfrucht mit fünf Zähnchen.
Bild vergrößern! ZoomDie fast schwarzen Samen erscheinen etwas abgeplattet.
Bild vergrößern! ZoomSamen: metallisch glänzendes Rippenmuster mit Anlauffarben.


Vergleich mit anderen Arten

Bei der Heide-Nelke sind die Kronblätter weiß punktiert, das Zentrum der Blüte erscheint hell, es ist von einem dunkelroten Ring umgeben. Bei der Pechnelke ist der rötliche Stängel klebrig, die Kronblätter sind nicht gezähnt, sondern leicht eingebuchtet. Die Rote Lichtnelke hat viel breitere Blätter, die zweilappigen Kronblätter sind ohne Zähnung.


Fotos zum Vergleich

Bild vergrößern! ZoomKartäuser-Nelke.
Bild vergrößern! ZoomHeide-Nelke.
Bild vergrößern! ZoomPechnelke.
Bild vergrößern! ZoomRote Lichtnelke.

Hinweis: Die Fotos wurden mit gezüchteten Pflanzen im eigenen Garten erstellt.

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