Erdmaus
Microtus agrestis L.
9 bis 13 cm (Kopf-Rumpf), max. 50 g
Familie Wühler Cricetidae

Klasse, Ordnung

Säuger, Nagetiere.

Englisch: Short-tailed field vole.
Französisch: Campagnol agreste.

Lebensraum
Lichte Wälder, Feuchtwiesen, Gärten.

Nahrung
Gräser, Kräuter, Insektenlarven, benagt Baumrinden und Wurzeln.

WanderratteLupeErdmaus: Ganzes Tier von oben.
WanderratteLupeErdmaus: Nagezähne.
Merkmale
Lebensweise
Nahrungserwerb
Gefahren
Fotos, Grafiken
Beschreibung
Merkmale

Die Erdmaus ist eine kleine bis mittelgroße Wühlmaus mit einem dunkelbraunen, langhaarigen Fell auf der Oberseite und einem grauen Fell auf der Unterseite. Die Schermaus ist dagegen fast doppelt so groß. Im Vergleich zur Waldmaus oder zur Hausmaus sind die Ohren der Erdmaus viel kleiner und anliegend. Die sehr ähnliche Feldmaus ist etwas kleiner, ihr Fell hat kürzere Haare und erscheint etwas heller braun, der Schwanz ist oben auf der Ober- und Unterseite einheitlich gefärbt. Bei der Erdmaus ist die Schwanzoberseite deutlich dunkler als die Unterseite. Die Ohren sind nur mit wenigen Haaren bedeckt, der Ohreingang mit den knorpeligen Lappen ist gut zu sehen. Bei der Erdmaus sind die Vorderpfoten mit vier Fingern besetzt, während die Hinterpfoten fünf Zehen haben. An der Vorderpfote befindet sich auch ein stummelartiger Daumen.


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Lebensweise

Die Erdmaus ist am Tag und auch in der Nacht aktiv. Sie legt ein oberirdisches Gangsystem an, das sich gut versteckt im hohen Gras oder unter dem Gebüsch befindet. Die Gänge können auch knapp unter der Bodenoberfläche angelegt werden. Bei optimalen Bedingungen mit gutem Nahrungsangebot und nicht zu trockenem Frühjahr kann sich die Erdmaus sehr schnell vermehren, mehrere Würfe des Weibchens pro Jahr sind dann möglich. Bei ungünstigen Verhältnissen hält sich die Vermehrung in Grenzen. Dies erklärt, warum es einzelne Jahre gibt, in denen die Erdmaus plötzlich massiv auftritt. Das kugelartige Nest befindet sich innerhalb des Gangsystems auf dem Boden oder wenig unter der Oberfläche. Ein Weibchen wirft bis zu acht Junge auf einmal. Manchmal säugen die Weibchen in einer Nestgemeinschaft auch die Jungtiere anderer Weibchen, dies zählt zur Erfolgsstrategie der Erdmaus.


Nahrungserwerb

Erdmäuse ernähren sich von Gräsern und Kräutern, im Winter fressen sie auch Insektenlarven. Sie können als Schädlinge auftreten, wenn sie vor allem in der kalten Jahreszeit Baumrinden und Wurzeln in Obstplantagen benagen. Die Gänge reichen aber bei weitem nicht so tief, wie die der Schermaus, die ja Auswurfhügel anlegt und viel mehr Schäden anrichtet.


Feinde und Gefahren

Die Erdmaus ist in Mitteleuropa weit verbreitet, ihr Bestand ist nicht gefährdet. Sie kann als Schädling in Obstgärten auftreten. Zu ihren natürlichen Feinden zählen vor allem Greife und Eulen, aber auch Marder und Hauskatzen stellen der Erdmaus nach.


Fotos und Grafiken

Bild vergrößern! ZoomErdmaus: Die Vorderpfote ist gut zum Graben geeignet.
Bild vergrößern! ZoomErdmaus: Ohreingang mit knorpeligen Lappen.
Bild vergrößern! ZoomGrafik: Strichzeichnung einer Erdmaus (gif).
pdf öffnen! ZoomInfokarte: Steckbrief zum Ausfüllen (pdf).
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