Knolliger Hahnenfuß  Fünfzählige Blüte Giftige Bestandteile!
Ranunculus bulbosus L.
April bis Juli, 15 bis 50 cm
Hahnenfußgewächse  Ranunculaceae

Standort 

Lehmige oder kalkhaltige Böden; Magerrasen, Wiesen, Weiden.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Scharfer Hahnenfuß (Kelchblätter anliegend, Blütenstiel rund); andere Hahnenfuß-Arten, zum Beispiel Kriechender Hahnenfuß (kriechend, oberirdische Ausläufer), Gold-Hahnenfuß (rundliche Grundblätter).
Knolliger HahnenfußLupeKnolliger Hahnenfuß: Blüten und Blätter.
Knolliger Hahnenfuß: BlüteLupeBlüte von der Seite.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Name Knolliger Hahnenfuß ist aufgrund der knolligen Verdickung des Stängels im oberen Erdreich entstanden. Der Stängel und die Blätter sind behaart, die unteren Blätter sind dreiteilig und tief gelappt, die oberen erscheinen einfacher aufgebaut. Typisch ist auch der gefurchtete bis kantige Blütenstiel. Die Blüten erreichen zwei bis drei Zentimeter Durchmesser. Die fünf gelbgrünen Kelchblätter sind im Gegensatz zum Scharfen Hahnenfuß während der Blütenzeit zurückgeschlagen und nicht anliegend, sie sind außen behaart. Die fünf gelben Kronblätter glänzen ölig, sie sind zu Honigblättern ausgebildet. Das nektarliefernde Schüppchen befindet sich am Grund der Honigblätter. Im Zentrum der Blüte sind viele Staubblätter und zahlreiche Fruchtblätter vorhanden. Es entsteht eine geschnäbelte Nüsschenfrucht mit einem flachen Rand.


Besonderheiten

Der Nektar lockt Bienen und Fliegen an, diese übernehmen die Bestäubung. Durch den flachen Rand kann das sehr leichte Nüsschen gut vom Wind fortgetragen werden. Bei sehr trockener Witterung im Sommer lässt die Pflanze die oberirdischen Teile eingehen. Feldmäuse sammeln die Knollen und legen einen Nahrungsvorrat an. Dadurch wird die Pflanze ebenfalls verbreitet. Die Sprossknolle dient als Speicher für Nährstoffe und zur Überwinterung.


Toxikologie

Die ganze Pflanze enthält im frischen Zustand Protoanemonin, das für Vieh giftig wirkt und beim Menschen Hautreizungen auslöst. Beim Essen von Pflanzenteilen können Magenkrämpfe oder Durchfall auftreten, beim Verzehr großer Mengen besteht Lebensgefahr. Früher setzte man die Wirkstoffe in der Volksmedizin als Abführmittel ein, was aber aufgrund der toxischen Wirkung heute nicht mehr empfohlen wird.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist auf Wiesen und Weiden ab dem Frühjahr weit verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.


Fotos zum Knolligen Hahnenfuß

Bild vergrößern! ZoomKnolliger Hahnenfuß: Blüte von vorne in einer Nahaufnahme.
Bild vergrößern! ZoomKnolliger Hahnenfuß:
Einzelnes Blatt am Stängel.
Bild vergrößern! ZoomDie knollige Verdickung ist das namensgebende Merkmal.
Bild vergrößern! ZoomSie befindet sich am unteren Stängel im Erdreich.
Bild vergrößern! ZoomKnolliger Hahnenfuß: Noch nicht ganz reife Früchte.
Bild vergrößern! ZoomKnolliger Hahnenfuß: Nüsschen-Früchte.
Bild vergrößern! ZoomDiese fünf reifen Nüsschenfrüchte sind abgefallen.
Bild vergrößern! ZoomDas geschnäbelte Nüsschen ist mit einem Rand versehen.


Vergleich mit anderen Arten

Es gibt zahlreiche Hahnenfuß-Arten, die sich sehr ähnlich sind. Hier werden drei Beispiele der häufigsten Arten genannt: Scharfer Hahnenfuß hat anliegende Kelchblätter anliegend, der Blütenstiel ist rund. Der Gold-Hahnenfuß hat rundliche Grundblätter, bei ihm sind die Blüten oft nur unvollständig ausgebildet. Kriechender Hahnenfuß Ranunculus repens L. hat kriechende Stängel und oberirdische Ausläufer.


Fotos zu den vergleichenden Arten

Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß (links) und Knolliger Hahnenfuß (rechts).
Bild vergrößern! ZoomScharfer Hahnenfuß (links) und Knolliger Hahnenfuß (rechts).
Bild vergrößern! ZoomGold-Hahnenfuß: Die Kronblätter sind nicht alle entwickelt.
Bild vergrößern! ZoomKriechender Hahnenfuß: Die Pflanze besitzt Ausläufer.
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