Ysop  Hyssopus officinalis L.
Lippenblütler, Juli bis Oktober, 20 bis 60 cm
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Standort   Heimat am Mittelmeer; kultiviert in Gärten, selten wild.
Wirkstoffe  Ätherische Öle (Pinocamphon, Limonen), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide (Hesperidin).
Droge  Kraut Hysoppi herba.

Beschreibung

Merkmale 

Ysop ist ein Zwergstrauch mit einem aufsteigenden oder niederliegenden, kantigen Stängel, der am Grund verholzt ist. Die Blätter sitzen gegenständig an Kurztrieben am Stängel, ihre Form ist lineal-lanzettlich, sie sind kurz behaart und mit Öldrüsen bedeckt. Der Blattrand ist oft nach unten gerollt. Die kurz gestielten Blüten sitzen in den Blattachseln, sie bilden eine Scheinähre als Blütenstand, bestehend aus vier bis sechzehn Blüten. Der grüne bis violette, röhrenartige Kelch besitzt fünf gleich lange Kelchzähne. Die violettblaue bis blaue, selten auch weiße Blütenkrone besteht aus einer Oberlippe und einer dreilippigen Unterlippe mit einem großen, ausgebreiteten Mittellappen. Die vier violettblauen Staubblätter sind mit braunen Staubbeuteln versehen, der Griffel mit der zweigeteilten Narbe überragt die Staubblätter ein wenig. Als Früchte entstehen braune Nüsschen.


Geschichte

Ysop wird bereits in der Bibel erwähnt, so steht im Psalm 51.9 „Entsündige mich mit Isop, dass ich rein werde“. Hippokrates und Dioskurides empfehlen ihn bei Husten, andere römische Quellen berichten von seiner Verwendung als Gewürz. Nach Europa gelangte der Ysop erst im Mittelalter. Er findet sich danach häufig in den Bauerngärten. Die Volksheilkunde setzt ihn bei Erkältungskrankheiten ein.


Heilwirkung


Das Kraut wirkt schwach krampflösend. Das ätherische Öl wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, es fördert den Auswurf. Die Wirkstoffe des Ysops kommen bei Husten zum Einsatz; sie können auch gegen Herpesviren eingesetzt werden.

Hinweis: Vor dem Einsatz einer Arzneidroge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.


Anwendung


Die Blätter werden im Hochsommer gesammelt und getrocknet. Bei der Zubereitung eines Tees werden zwei Teelöffel des Krauts in einer Teetasse Wasser kalt angesetzt. Dann erhitzt man bis zum Sieden und lässt fünf Minuten ziehen. Die frischen Blätter kann man als Salat- oder Suppengewürz oder zum Würzen von Quark oder Kräuterbutter verwenden. Das Öl dient als Aroma für bestimmte Liköre.

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