Merkmale und Artenvergleich
Der Eingriffelige Weißdorn ist ein Strauch der meistens nicht höher als vier Meter wächst. Eher selten wird er zu einem kleinen Baum mit 15 Meter Wuchshöhe. Die Zweige sind mit spitzen Dornen besetzt. Die drei- bis fünflappigen Blätter sind bis zur Hälfte tief geteilt. Die Blüten stehen in größeren Gruppen. Die Blütenstiele sind behaart, die weißen bis rosafarbenen, fünfzähligen Blüten haben nur einen Griffel. Die zahlreichen Staubblätter enden in roten Staubbeuteln. Es entsteht eine dunkelrote, fleischige Steinfrucht mit nur einem Kern.
Der Zweigriffelige Weißdorn Crataegus laevigata (Por.) DC. besitzt Blüten mit zwei (oder drei) Griffel. Die Blütenstiele sind kahl. Die Steinfrucht enthält zwei (oder drei) harte Kerne. Die Lappen der Blätter sind viel weniger tief eingeschnitten.
Geschichte
Über eine Verwendung als Heilpflanze ist aus früheren Zeiten nur relativ wenig bekannt. Die an den Zweigen mit spitzen Dornen besetzte Pflanze galt jedoch als wehrhaft und wurde zusammen mit der Heckenrose als undurchdringliche Hecke zum Schutz vor wilden Tieren und vor bösen Geistern angelegt. Nach einem alten Volksglauben soll das Schlafen unter einem Weißdorn oder das Stechen mit den Dornen einen tiefen Schlaf spenden.
Heilwirkung
Die Flavonoide des Weißdorns stärken die Herzmuskulatur und wirken insgesamt positiv auf die Leistung des Herzens. Die Droge wird bei Herzinsuffizienz angewandt. Dies ist eine Krankheit, bei der nicht die korrekte Blutmenge in den Herzvorhöfen gefördert werden kann. Auch bei verschiedenen anderen Herzkrankheiten oder bei Kreislaufstörungen werden die Inhaltsstoffe des Weißdorns eingesetzt. Im Gegensatz zu den herzwirksamen Glycosiden des Roten Fingerhuts ist Weißdorn nicht giftig.
Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.
Anwendung
Die Blätter und Blüten lassen sich während der Blütezeit ernten, danach trocknet man sie im Schatten. Ein Teelöffel der Droge wird mit heißem Wasser übergossen, danach lässt man den Aufguss 15 Minuten lang ziehen. Die roten Früchte gelten als nicht giftig, sie eignen sich als Zusatz in Marmeladen und Gelees.