Majoran  Origanum majorana L.
Lippenblütler, Juli bis September, 20 bis 60 cm
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Standort  Heimat in Kleinasien, angebaut am Mittelmeer und in Gärten; liebt warme, trockene Böden.
Wirkstoffe  Ätherische Öle (Sabinen, α-Terpinen, Terpineole, 1,8-Cineol, 4-Terpinenylacetat), Flavonoide, Gerb- und Bitterstoffe, Glycoside, Vitamin C.
Droge  Majoranöl Majoranae aetheroleum.

Beschreibung

Merkmale  

Majoran ist auch als Echter Majoran oder als Garten-Majoran bekannt. Die Pflanze wird in den Gärtnereien oft als „Einjähriger Majoran“ bezeichnet, da sie zum Ernten nur einjährig kultiviert wird. Majoran ist aber – sofern sie nicht geerntet wird – eine ausdauernde Pflanze, die stark aromatisch riecht. Der Geruch wird je nach Empfindung als würzig, süßlich-herb, leicht pfeffrig oder zitrusartig beschrieben.

Der braunrote Stängel des Majorans steht aufrecht, er ist behaart und ästig verzweigt. Die gegenständig am Stängel sitzenden Blätter haben eine eiförmige bis lanzettliche Form, sie sind kurz gestielt, oder sie sitzen direkt am Stängel an. Sie sind einen halben bis maximal zwei Zentimeter lang. Die kleinen Blüten stehen einzeln in den Blattachseln der zapfenartig aussehenden, graufilzig behaarten Hochblätter. Hochblätter und Blüten bilden einen ährigen Blütenstand. Der winzige Kelch ist flaumig behaart, er besteht scheinbar nur aus einem Blatt. Die Krone ist zweilippig: Sie besteht aus einer aufrecht stehenden, ganzrandigen oder zweigeteilten Oberlippe und einer dreilappigen Unterlippe. Sie ist weißlich, blassviolett oder blassrot gefärbt. Es sind zwei kurze und zwei lange Staubblätter, sowie ein Griffel mit zwei Narbenlappen vorhanden. Es entstehen Teilfrüchte, die in vier kugelige Klausen (Nüsschen) mit jeweils einem Samen zerfallen. Die Klausen sind nur einen Millimeter groß.


Geschichte

Die Athleten im alten Griechenland rieben sich mit Majoranöl ein. Es diente zur Muskelentspannung und zum Hautschutz. Außerdem hatte dieser Vorgang als Symbol der Reinigung und Stärkung eine rituelle Bedeutung. Frisch verheirateten Paaren legte man einen Majorankranz um den Hals. Man brachte ihn in Verbindung mit der Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe und Schönheit. Im Werk De Materia Medica beschrieb der griechische Arzt und Botaniker Dioskurides im 1. Jahrhundert nach Christus die Anwendung von Majoran für medizinische Zwecke. In Mitteleuropa wurde der Majoran erst im 16. Jahrhundert kultiviert und als Gewürz verwendet.


Heilwirkung


Die moderne Medizin setzt den Majoran nicht für Arzneien ein. In der Volksmedizin besitzen das Kraut und auch das Öl eine Bedeutung als krampflösendes, schmerzlinderndes, antibakterielles und verdauungsstärkendes Mittel. Majoranöl wird durch Wasserdampfdestillation des frischen Krauts gewonnen. Das Kraut findet vor allem als Küchengewürz eine Anwendung.


Anwendung


Die Pflanze kann gut im Blumentopf am Fenster oder auf dem Balkon gezogen werden. Das ganze Kraut wird frisch oder getrocknet für Wildgerichte, Pasteten, Hackfleisch, Suppen oder Salaten verwendet. In einigen Wurstsorten ist Majoran als Aroma enthalten.

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