Merkmale
Kümmel ist ein meist zweijährige Pflanze mit einem kantigen und kahlen, von Grund an sparrig verzweigten Stängel. Die Grundblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert, sie stehen kreuzförmig. Die Teilblättchen der letzten Fieder sind zugespitzt. Die oberen Blätter sind deutlich kleiner und feiner gefiedert. Die Blüten stehen in Doppeldolden. Die Dolde besitzt keine Hüllblätter, auch bei den Döldchen fehlen in der Regel die Hüllchenblätter. Die fünf Kronblätter erscheinen weiß, manchmal auch rötlich. Es entsteht eine zweiteilige Spaltfrucht als Doppelachäne. Die Einzelfrüchte werden fälschlicherweise oft schon als „Kümmelsamen“ bezeichnet, obwohl der eigentliche Samen in der Frucht enthalten ist. Die Früchte, bzw. die Samen verströmen den typischem Kümmelduft, wenn sie zerrieben werden. Hauptkomponente des Geruchs ist das ätherische Öl Carvon, das durchdringend herb-würzig riecht.
Geschichte
Kümmel ist eines der ältesten verwendeten Gewürze in Europa. Er wurde bereits von den Pfahlbauern angebaut. Früher trug man einen Kümmelbeutel als Amulett auf der Brust, da man glaubte, dass der Geruch Hexen abwehrt. Einen Topf mit gekochten Kümmelfrüchten stellte man unter das Bett von Kindern, die nachts unruhig schliefen. So waren sie nach diesem Aberglauben vor bösen Geistern geschützt.
Heilwirkung
Kümmel ist eines der stärksten pflanzlichen Mittel gegen Blähungen. Die Droge fördert die Durchblutung von Schleimhäuten, sie wirkt krampflösend auf die Muskulatur von Magen und Darm und regt den Appetit an.
Anwendung
Zum Ernten der Früchte im Sommer schneidet man die ganze Dolde ab. Ein Teelöffel der zerquetschten Früchte wird in einer Teetasse mit heißem Wasser übergossen und 10 bis 15 Minuten lang ziehen gelassen. Kümmelfrüchte eignen sich zum Würzen von Sauerkraut, Pellkartoffeln, Fleisch oder Brot. Kümmelöl findet sich als Würzstoff in Schnäpsen.
Fotos