Eibisch  Althaea officinalis L.
Malvengewächse, Juni bis September, 60 bis 150 cm
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Standort   Feuchte Wiesen, Gräben und Röhrichte; liebt salzhaltige Böden.
Wirkstoffe  Wurzel: Schleimstoffe, Stärke, Flavonoide, Pektin, Rohrzucker.
Droge  Wurzel Althaea radix, Blatt Althaea folium.

Beschreibung

Merkmale 

Echter Eibisch wird auch Arznei-Eibisch genannt. Das Malvengewächs ist eine ausdauernde Pflanze mit kräftigem, behaartem Stängel. Die Blätter sind wechselständig und spiralig am Stängel angeordnet, sie sind drei- bis fünflappig, am Rand gekerbt und mit filziger, weißer Behaarung versehen. Die Blüten sitzen einzeln oder mehrfach in den Blattachseln oder sie sitzen endständig in Rispen auf dem Blütenstandsschaft. Sie sind gestielt und haben eine doppelte Blütenhülle: Die fünf grünen, zugespitzten Kelchblätter sind etwa bis zu Hälfte becherförmig verwachsen. Die deutlich längeren Kronblätter erscheinen weiß oder rosa. Die zahlreichen Staubblätter sind am Grund zu einer behaarten Röhre verwachsen, sie umgeben den herauswachsenden Griffel. Es entstehen Spaltfrüchte, die in 15 bis 25 Teilfrüchte mit je einem Samen zerfallen.


Geschichte

Der Eibisch wird bereits in der Antike von Theophrast und Plinius als Heilpflanze zur Behandlung von Husten erwähnt. Im Mittelalter bauten ihn vor allem die Benediktiner-Mönche an. Hildegard von Bingen empfiehlt ihn gegen Fieber, andere Autoren zum Lösen von Schleim. In der Volksheilkunde werden Eibischblätter auf Insektenstiche gelegt. Eibisch war unter vielen Namen wie beispielsweise Alter Thee, Heilwurz, Ibischwurz, Ibsche, Weiße Malve, Sumpfmalve, Weiße Pappel, Weißwurzel oder Schleimwurzel bekannt.


Heilwirkung


Die aus den Blättern gewonnene Droge hilft bei Reizhusten, Bronchialkatarrh und bei Entzündungen der Schleimhäute. Aber auch die getrocknete Wurzel hilft gegen Reizhusten, bei Entzündungen im Darmbereich oder zur Heilung von Verbrennungen, Entzündungen oder Furunkeln auf der Haut.


Anwendung


Die Blätter werden von Juli bis August gesammelt und getrocknet. Zur Herstellung eines Tees übergießt man einen Teelöffel der Droge mit einer Teetasse kaltem Wasser. Danach rührt man ständig um und siebt dann ab. Der Tee wird erwärmt getrunken. Die Wurzel wird im Spätherbst ausgegraben, geschält und bei 50 bis 60 °C getrocknet. Zur Herstellung eines Tees aus der Wurzeldroge übergießt man einen Teelöffel mit einer Teetasse Wasser und lässt den Extrakt 30 Minuten lang ziehen. Danach siebt man ab und trinkt den Tee.

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