Arnika  Arnica montana L.
Korbblütler, Juni bis August, 30 bis 60 cm
geschützte PflanzeBild vergrößern!ZoomBild vergrößern!Zoom
Standort  Weiden, magere Wiesen; liebt humushaltige, saure Lehmböden.
Wirkstoffe  Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone, Helenalin), Flavonoide (Astragalin, Luteolin-7-Glykosid, Isoquercitrin), Procyanidine, Phenolcarbonsäuren, ätherische Öle (Thymolderivate), Polysaccharide, Cumarine.
Droge  Blüten Arnicae flos.

Beschreibung

Merkmale  

Die Arnika ist eine klassische Alpenpflanze, die auf bis zu 2800 Höhenmeter wächst. Ihre Blätter sind länglich, verkehrt eiförmig und kurz behaart. Die Arnika lässt sich von der Gemswurz an der Stellung der Blätter unterscheiden: Bei der Arnika sitzt am Grund des Stängels eine Rosette mit vier Blättern, am Stängel selbst sitzen ein bis drei Blattpaare. Bei der Gemswurz sitzen die Blätter abwechselnd und einzeln am Stängel. Bei der Arnika sitzt meistens nur ein Blütenstand auf einem Stängel, selten sind bis zu drei vorhanden. Das Körbchen mit den Röhrenblüten erscheint goldgelb, die gelben Zungenblüten sind drei bis sechs Millimeter breit. Die Körbchen besitzen einen behaarten Korbboden, sie erreichen einen Durchmesser von fünf bis acht Zentimeter. Als Früchte entstehen Achänen mit einem Pappus.


Geschichte


Die Botaniker des Mittelalters kannten die Heilwirkungen der Arnika offenbar noch nicht. Sie tauchte als Heilpflanze erst im 16. Jahrhundert auf. Zunächst sollte sie gegen Dämonen in einem Kornfelder wirken, wenn man rund um das Feld Arnika pflanzte. Aufgrund ihrer fiebersenkenden Wirkung galt sie als das Chinin der armen Leute. Hautschürfungen wurden mit Arnika-Tinkturen behandelt. Goethe nahm Arnika-Herztropfen zu sich und beschrieb deren anregende Wirkung.


Heilwirkung


Die Bitterstoffe wirken zusammen mit den ätherischen Ölen und den Flavonoiden entzündungshemmend. Auch eine schmerzlindernde Wirkung ist bekannt. Die Sesquiterpenlactone wirken antibakteriell, sie töten Pilze und Bakterien ab. Innerliche eingenommen regt die Arnika die Herzkranzgefäße an, sie wird bei Schwächezuständen des Herzens und bei Agina pectoris eingesetzt. Die innerliche Anwendung von Arnika als Tee ist mit Risiken verbunden, da sie auch zu Herzklopfen, Atemnot und schlimmstenfalls zum Tode führen kann. Daher gehört diese Droge – wenn sie innerlich eingenommen wird – nur in die Hand des Arztes. Bei manchen Menschen kann die Arnika auch Allergien auslösen.

Hinweis: Vor dem Einsatz einer Arzneidroge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.


Anwendung

Die getrockneten Blüten der aromatisch duftenden Pflanze kann man in der Apotheke kaufen. Ein Aufguss der Blüten wird zur äußerlichen Anwendung bei Prellungen und Entzündungen verwendet. Arnika-Tinktur begünstigt die Heilung von Wunden, Ekzemen, Furunkeln oder Insektenstichen. Als Antiseptikum dient sie zur Behandlung von Entzündungen in den oberen Atemwegen, beispielsweise bei Mundschleimhaut-, Zahnfleisch- oder Rachenentzündungen. Arnika ist in manchen Shampoos, Badezusätzen oder Kosmetika als Bestandteil enthalten.


Fotos

Bild vergrößern!ZoomArnika: Körbchen mit Schmetterling in den Alpen.
Bild vergrößern!ZoomArnika: Körbchen mit Stängel von der Seite.
Bild vergrößern!ZoomArnika: Typischer Standort auf einer Alpwiese.
Bild vergrößern!ZoomArnika-Blüten Arnicae flos als Arzneidroge.
Bild vergrößern!ZoomArnika-Blüten Arnicae flos in einem Apothekergefäß.
Bild vergrößern!ZoomArnika-Tinktur als alkoholischer Extrakt.
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