Merkmale
Anis ist eine einjährige Pflanze mit einem runden und gerillten Stängel, der stark verzweigt ist. Die Grundblätter erscheinen herzförmig rundlich, die Stängelblätter sind mehrfach fiederteilig. Die Blütenstände bestehen aus Doppeldolden mit weißen, fünfzähligen Blüten. Es sind fünf Staubblätter und zwei Griffel mit jeweils einer kugeligen Narbe vorhanden. Die Griffel sitzen direkt auf dem Diskus des zweigeteilten Fruchtknotens. Als Früchte bilden sich drei bis fünf Millimeter lange, braune Doppelachänen, die der Länge nach fein gerippt sind.
Geschichte
Die erste Erwähnung des Anis findet sich auf einem Papyrus um 1550 vor Christus. Plinius empfiehlt die Früchte als Gegengift bei Skorpionstichen. Er kennt bereits die Wirkung bei schlechtem Atem. Bei den Römern wurde die Pflanze angebaut und reichlich gegessen, beispielsweise in Gebäck. Die Benediktinermönche brachten den Anis im 8. Jahrhundert nach Europa. Andere Quellen schreiben dies den Römern zu. Im Mittelalter war Anis ein Mittel gegen Fieber, Blähungen, Magenschmerzen oder Erkältungen. Man hielt ihn auch für ein Aphrodisiakum.
Heilwirkung
Anisöl wirkt bei Blähungen, es fördert die Verdauung und löst Bauchkrämpfe. Es erweitert die Bronchialwege und wirkt schleim- und krampflösend. Anisfrüchte können bei einer Bronchitis eingesetzt werden. Das Anisöl wird bei beginnendem Atemwegskatarrh inhaliert.
Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen. Bei bestimmten Krankheiten oder Personengruppen, insbesondere bei Kleinkindern, besteht die Gefahr, dass Komplikationen auftreten.