Wald-Gelbstern  Sechszählige Blüte Giftige Bestandteile! Schutzstatus!
Gagea lutea (L.) Ker Gawl.
April bis Mai, 10 bis 30 cm
Liliengewächse  Liliaceae

Standort 

Kalkliebende Pflanze; Wiesen, Hecken, Waldränder, lichte Laubwälder, Auenwälder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Andere Gelbstern-Arten, zum Beispiel Wiesen-Gelbstern oder Acker-Gelbstern, (siehe unten).
Wald-GelbsternLupeBlütenstand und langes Grundblatt.
Wald-Gelbstern: BlüteLupeBlüte im Detail.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Wald-Gelbstern ist eine Pflanze aus der Familie der Liliengewächse. Markant ist das einzige lange Grundblatt, das ungefähr 10 Millimeter breit und länger als der kahle Stängel ist. An der Spitze endet das Blatt kapuzenartig. Weiter oben am Stängel befinden sich ein oder zwei lineale, bewimperte Hochblätter, darüber steht der doldige Blütenstand mit bis maximal fünf sternförmigen Blüten mit kahlen Blütenstielen. Diese haben sechs gelbe Blütenhüllblätter und sechs gelbe Staubblätter. Es entsteht eine Kapselfrucht mit vielen Samen.


Besonderheiten

Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Fliegen oder kleine Käfer, die am Grund der Blüte nach Nektar suchen. Die Samen werden durch Ameisen verbreitet.


Verwendung und Toxikologie

Der Wald-Gelbstern wächst manchmal zufällig im Garten und ist dann ein gerne gesehener Gast. Wie die meisten Lilien enthält die Pflanze Tuliposid A, mit dem sich die Pflanze selbst vor Pilzkrankheiten schützt. Dieser Stoff kann die Haut reizen oder allergische Reaktionen auf der Haut oder in den Atemwegsorganen auslösen.


Verbreitung und Gefährdung

Die Art insgesamt ist in Europa im Bestand nicht gefährdet. Es gibt aber einige Gebiete, in denen der Wald-Gelbstern selten geworden und daher geschützt ist. Nach der deutschen Bundesartenschutzverordnung sind alle wild wachsenden Pflanzen aus der Familie der Lilien gesetzlich geschützt.


Vergleich mit anderen Arten

In Mitteleuropa blühen mehrere Gelbstern-Arten. Der Wald-Gelbstern ist die am häufigsten vorkommende Art. Sie blüht gar nicht so sehr im Wald, sondern mag das Licht am Waldrand, und sie kommt gerne auch auf Wiesen vor. Sehr ähnlich aber wesentlich seltener ist der Wiesen-Gelbstern Gagea pratensis (Pers.) Dumort., der ein etwas schmaleres Grundblatt hat, das spitz zuläuft und kein kapuzenartiges Ende besitzt. Die Hochblätter überragen bei dieser Art den Blütenstand bei weitem. Der Acker-Gelbstern Gagea villosa (M. Bieb) Sweet hat zwei noch schmalere grundständige Blätter, die Blütenstiele sind dicht behaart und die Blütenstände sind vielblütig. Röhriger Gelbstern Gagea fragifera (Vill.) Ehr. Bayer & G. López wächst in alpinen Lagen, er hat röhrig hohle Grundblätter und die Blütenstiele sind ebenfalls behaart. Dann gibt es noch den Felsen-Gelbstern Gagea saxatilis (Mert. & W. D. J. Koch) Schult. & Schult. f. mit ganz schmalen, fast fadenförmigen Grundblättern und einem einblütigen Blütenstand. Kleiner Gelbstern Gaga minima (L.) Ker Gawl. ist eine wesentlich kleinere Pflanze.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomDer Wald-Gelbstern wächst lieber am Waldrand als im Wald.
Bild vergrößern! ZoomWald-Gelbstern: Doldiger Blütenstand und zwei Hochblätter.
Bild vergrößern! ZoomRöhriger Gelbstern: Behaarte Blütenstiele und röhrige Grundblätter.
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