Große Sternmiere  Fünfzählige Blüte
Stellaria holostea L.
April bis Mai, 15 bis 30 cm
Nelkengewächse  Caryophyllaceae

Standort 

Sandiger, kalkfreier Lehmboden; lichte Wälder, Wegränder, Hecken.

Lebensdauer
Ausdauernde, immergrüne Pflanze.

Verwechslung
Acker-Hornkraut (Stängel rund, Blätter und Stängel drüsig behaart, weiße Kronblätter 1,5 Mal so lang wie Kelchblätter und nur schwach zweispaltig); andere Sternmieren-Arten (siehe unten).
Große SternmiereLupeGroße Sternmiere: Blüten und Blätter.
Große SternmiereLupePflanze von der Seite.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Die Pflanze hat eine ähnliche Blüte wie das Acker-Hornkraut. Sie hat aber unten einen vierkantigen Stängel. Die gegenständig am Stängel sitzenden, ungestielten, lineal-lanzettlichen Blätter sind steif und spitz, sie haben einen rauen Rand. Sie erreichen eine Länge von drei bis neun Zentimeter. Es wachsen gabelig verzweigte Blütenstände. Der Durchmesser der zwittrigen Blüten beträgt zwei bis drei Zentimeter. Die weißen Kronblätter sind bis über die Hälfte zweispaltig und sie sind maximal doppelt so lang wie die Kelchblätter. Eine Blüte besitzt meist zehn Staubblätter und drei Griffel. Es bildet sich eine Kapselfrucht, die etwa so lang wie der Kelch ist.


Besonderheiten

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, auch Selbstbestäubung ist möglich. Die Samen werden durch den Wind verbreitet. Die Große Sternmiere ist ein Zwergstrauch, der den Winter mit Überdauerungsknospen übersteht. Da diese über dem Boden stehen, ist die Sternmiere kein Hemikryptophyt, sondern ein Chamaephyt. Die immergrüne Pflanze besitzt ein kriechendes Rhizom.


Verwendung

Eine Verwendung ist nicht bekannt. Die Pflanze ist aber für die Raupen einiger Nachtfalter-Arten eine wichtige Futterpflanze.


Verbreitung und Gefährdung

Die Große Sternmiere ist in ganz Europa – mit Ausnahme des hohen Nordens – bis zum Kaukasus, sowie in Nordafrika häufig verbreitet, der Bestand ist nicht gefährdet.


Vergleich mit anderen Arten

Die Artengruppe der Hain-Sternmiere (auch Wald-Sternmiere) Stellaria nemorum agg. hat im Vergleich zur Großen Sternmiere einen runden, drüsig behaarten Stängel, die Blätter sind gestielt, breiter und eiförmig spitz. Die Blüten sitzen auf gabeligen Verzweigungen. Auch bei den gespaltenen Kronblättern gibt es einen deutlichen Unterschied: Sie erscheinen schmaler und sind fast vollständig gespalten. Sie sind doppelt so lang wie die Kelchblätter. Es sind zehn Staubblätter vorhanden. Die Gras-Sternmiere Stellaria graminea L. hat dünne, fragile Stängel, so dass sie sich an anderen Pflanzen abstützen muss. Ihre grasartigen Blätter sind schmal-lanzettlich. Die oberen Deckblätter an den Gabeln besitzen oft ein Häutchen. Die weißen Kronblätter der Blüte sind wie bei der Hain-Sternmiere fast vollständig gespalten.


Fotos zu den vergleichenden Arten

Bild vergrößern! ZoomWald-Sternmiere: Blüten auf gabeligen Verzweigungen.
Bild vergrößern! ZoomWald-Sternmiere: Kronblätter fast vollständig gespalten.
Bild vergrößern! ZoomWald-Sternmiere: Blätter gestielt, breit eiförmig spitz.
Bild vergrößern! ZoomGras-Sternmiere: Fragile Stängel, grasartige Blätter.
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