Europäische Haselwurz  Giftpflanze! Schutzstatus!
Asarum europaeum L.
März bis Mai, 5 bis 10 cm
Osterluzeigewächse  Aristolochiaceae

Standort 

Nährstoffreiche Lehm- und Kalkböden mit viel Feuchtigkeit; Laub- und Mischwälder, Auenwälder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Blätter mit dem Wohlriechenden Veilchen (Veilchenblätter in Rosette, am Rand fein gekerbt und schwach behaart).
HaselwurzLupeBlätter der Haselwurz und eine Blüte.
Haselwurz: BlüteLupeBlüte aus der Nähe.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Beschreibung
Merkmale

Die Europäische Haselwurz ist eine am Waldboden kriechende Staude, die im Frühjahr oft schon unter dem alten Laub wächst. Markant sind die ledrig glänzenden, breit-nierenförmigen und immergrünen Blätter mit langem Stiel. Die Blätter erreichen drei bis maximal zehn Zentimeter Durchmesser, sie sind auf der Unterseite behaart. Die einzelne, innen rotbraune und außen grünliche, krugförmige Blüte liegt am Boden. Sie hat drei (oder eher selten vier) verwachsene Blütenhüllblätter mit gebogenen Zipfeln. Sie ist drüsig behaart und wird ein bis eineinhalb Zentimeter lang. Darin befinden sich 12 Staubblätter in zwei Reihen und sechs zu einer Säule verwachsene Griffel mit einer sechsstrahligen Narbe. Als Frucht entsteht eine kugelige Kapsel, die mehrere Samen enthält.


Besonderheiten

Die Pflanze überwintert in einem Rhizom, das wie auch die Blüte pfefferartig riecht. Die Bestäubung erfolgt durch Pilzmücken, die die Blüte für einen Pilz halten. Die Samen werden durch Ameisen verbreitet.


Toxikologie

Die Haselwurz enthält ätherische Öle und in hoher Konzentration Asaron, das toxisch und möglicherweise krebserzeugend wirkt, es verursacht den pfefferartigen Geschmack. Die Inhaltsstoffe der Haselwurz können Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall und sogar einen Kreislaufkollaps verursachen. Beim Kauen der Blätter werden die Mundhöhle und die Zunge betäubt. Die Pflanze war schon den Römern unter dem Namen asarus bekannt. Plinius der Ältere beschrieb die harntreibende Wirkung der Pflanzendroge. Im Mittelalter setzte man sie auch als Brechmittel und zur Förderung der Menstruation ein. Heute wird die Verwendung der Giftpflanze aufgrund der schweren Nebenwirkungen auf gar keinen Fall mehr empfohlen.


Verbreitung und Gefährdung

Die Europäische Haselwurz ist nur in bestimmten Gebieten regional geschützt. Insgesamt ist ihr Bestand in Mittel- und Osteuropa nicht gefährdet. Sie wächst auch in Südfrankreich, Norditalien, im Balkan und in Russland bis Sibirien. In Südskandinavien und in England gibt es vereinzelt regionale Bestände.


Vergleich mit anderen Arten

Die Blätter der Haselwurz können mit den Blättern der Veilchen-Art Wohlriechendes Veilchen verwechselt werden. Die Veilchenblätter stehen in einer Rosette, sie sind am Rand fein gekerbt und schwach behaart.

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