Frühlings-Adonisröschen  Mehr als sechszählige Blüten Giftpflanze! Schutzstatus!
Adonis vernalis L.
April bis Mai, 10 bis 50 cm
Hahnenfußgewächse  Ranunculaceae

Standort 

Kalkreiche Böden, wärme- und sonnenliebend; Trockenrasen, Steppen, lichte Kiefernwälder.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Unverwechselbar; andere mitteleuropäische Pflanzen aus der Gattung Adonis haben andere Blütenfarben, zum Beispiel das Sommer- oder Herbst-Adonisröschen (beide rot blühend).
Frühlings-AdonisLupeFrühlings-Adonis: Blüten und Blätter.
Frühlings-Adonis: BlüteLupeBlüte aus der Nähe.
Merkmale
Besonderheiten
Toxikologie
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Stängel steht aufrecht, die gestielten Blüten stehen einzeln und endständig an den Stängelverzweigungen. Die grünen Laubblätter sitzen wechselständig am Stängel, sie sind zwei- bis dreifach fiederteilig, ihre Fiedern haben eine lineale Form und sind nur einen Millimeter breit, so dass sie fast wie Nadeln aussehen. Die Blüten erreichen vier bis maximal acht Zentimeter Durchmesser. Sie bestehen aus fünf bräunlichen, behaarten und anliegenden Kelchblättern, aus 10 bis 20 leuchtend gelben Kronblättern, sowie aus vielen gelben Staubblättern und zahlreichen Fruchtblättern. Es entsteht eine kugelige, spiralig angeordnete Sammelnussfrucht mit eiförmigen Nüsschen und einem Elaiosom.


Besonderheiten

Bei Sonnenschein öffnen sich die Blüten und richten sich im Tagesverlauf gegen die Sonne. Die Kronblätter wirken wie ein Parabolspiegel und konzentrieren die Wärme auf das Zentrum der Blüte. Dadurch bleiben die Insekten länger auf der Blüte. Die Nüsschen sind relativ groß, sie erreichen vier Millimeter Durchmesser. Sie werden durch Ameisen verbreitet.


Geschichte und Toxikologie

Das Frühlings-Adonisröschen wird oft verkürzt nur Frühlings-Adonis genannt. Ein anderer Name ist Frühlings-Teufelsauge. In der griechischen Mythologie war Adonis der jugendhafte Geliebte der Aphrodite. Der eifersüchtige Kriegsgott Ares tötete Adonis auf der Jagd mit Hilfe eines wilden Ebers. Aus den Tränen der Aphrodite, die sich mit dem Blut ihres toten Geliebten mischten, soll das Adonisröschen entstanden sein. Beim Adoniskult huldigte man dem Wachsen und Vergehen der Natur.

Hieronymus Bock empfahl die Samen der Pflanze bei Koliken und Nierensteinen. In der Medizin wird Adoniskraut Adonidis herba bei Herzbeschwerden oder eingeschränkter Herzfunktion eingesetzt. Bei Überdosierung der Giftpflanze treten Erbrechen und Übelkeit, sowie Herzrhythmusstörungen auf. Das Weidevieh meidet normalerweise die Pflanze, es sind aber auch schon Vergiftungsfälle aufgetreten.


Verbreitung und Gefährdung

Ursprünglich war das Frühlings-Adonisröschen in Sibirien beheimatet. Man findet es in trockenen Steppengebieten, auf Trockenrasen und in Kiefernwäldern. In Thüringen kommt es im Burgengebiet Drei Gleichen vor. Andere Standorte in Deutschland befinden sich im Großen Sand bei Mainz oder in Brandenburg. In den Österreichischen oder Schweizer Alpen kommt es eher selten in der Hügel- oder Bergstufe vor. Ein bekannter und geschützter Standort mit sehr vielen Exemplaren befindet sich bei Saxon im Wallis. Das Sammeln der gesetzlich geschützten Pflanze ist nicht erlaubt und wird aufgrund der enthaltenen Giftstoffe auch nicht empfohlen.


Vergleich mit anderen Arten

Die Pflanze ist unverwechselbar. Andere mitteleuropäische Pflanzen aus der Gattung Adonis haben andere Blütenfarben, zum Beispiel das Sommer-Adonisröschen oder das Herbst-Adonisröschen, die beide rot blühen.



Fotos zum Frühlings-Adonisröschen

Bild vergrößern! ZoomGruppe mit zahlreichen Pflanzen bei Saxon im Wallis.
Bild vergrößern! ZoomVerschrumpelte Nüsschen aus einer Samenhandlung.
Bild vergrößern! ZoomNüsschen mit vertrocknetem Elaiosom.
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