Färber-Mädchenauge  Blütenkörbchen
Coreopsis tinctoria Nutt.
Juni bis September, bis 100 cm
Korbblütler  Asteraceae

Standort 

Trockene Böden und viel Sonne; Ruderalflächen, Gebüsche.

Lebensdauer
Einjährige Pflanze.

Verwechslung
Andere Pflanzen aus der Gattung Mädchenauge, zum Beispiel Lanzettblättriges Mädchenauge (mehrjährige Pflanze, Blätter ganzrandig und größer, Köpfchen bis 6 cm Durchmesser, alle Blüten gelb, nur Zugenblüten am Grund mit braunrotem Tupfer).
Bild vergrößern!LupeKörbchen mit Röhren- und Zungenblüten.
LupeKörbchen im Detail.
Merkmale
Geschichte
Verwendung
Färben
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Das Färber-Mädchenauge hat einen kahlen Stängel und einfach bis zweifach fiederschnittige Blätter. Die Blättchen sind lineal-lanzettlich. Das Blütenkörbchen erreicht maximal drei Zentimeter Durchmesser. Die Röhrenblüten sind alle dunkelbraunrot. Die am Ende geteilten bis gezähnten Zungenblüten sind im äußeren Bereich gelb und in der inneren Hälfte dunkelrot gefärbt. Es gibt auch Zuchtformen oder Varianten, bei denen die Zungenblüten vorne bis zum Rand dunkelrot gefärbt sind. Die orangefarbenen Griffel enden in einer zweigeteilten, umgerollten Narbe. Als Früchte entstehen dunkelbraune, längliche Achänen ohne Pappus. Sie sind geflügelt und zur besseren Haftung mit gelbbraunen Warzenhöckern versehen.


Geschichte

Das Färber-Mädchenauge stammt ursprünglich aus Bolivien und Peru, in Nordamerika wurde es möglicherweise schon früh kultiviert. Pflanzen aus der Gattung Mädchenauge wurden bereits von den Indios in Peru und Bolivien zum Färben von Kleidung verwendet. Das Mädchenauge spielte bei den Inkas für den Sonnenkult und bei Menschenopfern eine Rolle. Heute ist die Pflanze in Europa in den Gärten kultiviert und gelegentlich auch verwildert in der Natur anzutreffen.


Verwendung der Pflanze

Neben seiner Verwendung als Färberpflanze wird das einjährige Färber-Mädchenauge auch als Zierpflanze in den Bauerngärten gehalten, da sie im Jahr relativ lange blüht und schöne Farbkontraste zeigt. Das Lanzettblättrige Mädchenauge ist allerdings beliebter, weil es mehrere Jahre lang blüht. Aufgrund neuerer medizinischer Untersuchungen eignen sich bestimmte Wirkstoffe des Färber-Mädchenauges zur Bekämpfung von Lungenkrebs.


Farbstoff und Färbetechniken

Die Rezepturen sind auf dem >käuflichen Datenträger enthalten.


Fotos

Bild vergrößern! ZoomFärber-Mädchenauge: Körbchen von oben im Detail.
Bild vergrößern! ZoomFärber-Mädchenauge: Dunkelrote Zungenblüten.
Bild vergrößern! ZoomFärber-Mädchenauge: Zwei Varianten der Körbchen.
Bild vergrößern! ZoomFärber-Mädchenauge: Fruchtstand mit Achänen.
Bild vergrößern! ZoomFärber-Mädchenauge: Blatt im unteren Bereich der Pflanze.
Bild vergrößern! ZoomFärber-Mädchenauge: Blüten beim Trocknen.
Bild vergrößern! ZoomFärben von Wolle im konzentrierten Farbstoffextrakt.
Bild vergrößern! ZoomFärbungen auf Wolle mit Alaunbeize (links), Kalkzugabe (rechts).


Vergleich mit anderen Arten

Es existieren sehr viele Pflanzenarten aus der Gattung Mädchenauge Coreopsis. Alle Arten eignen sich zum Färben, allerdings erzielt das Färber-Mädchenauge die besten Rottöne. Relativ bekannt ist die in den Gärten weit verbreitete Art Lanzettblättriges Mädchenauge Coreopsis lancolata L.. Sie hat ganzrandige und größere Blätter und vor allem größere Blütenköpfchen, diese erreichen bis zu sechs Zentimeter Durchmesser. Alle Blüten sind gelb, nur die Zungenblüten besitzen am Grund braunrote Tupfer. Die Art wird in den Gärtnereien oft auch nur unter der Bezeichnung Mädchenauge angeboten.


Fotos zum Lanzettblättrigen Mädchenauge

Bild vergrößern! ZoomLanzettblättriges Mädchenauge zum Vergleich.
Bild vergrößern! ZoomLanzettblättriges Mädchenauge: Ungeteilte Blätter.
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