Die Färberkamille heißt korrekt eigentlich Färber-Hundskamille, da sie zur Gattung Anthemis (Hundskamillen) zählt. Sie hat einen verholzten Wurzelstock und einen aufrecht stehenden Stängel, der verzweigt sein kann. Er ist graufilzig behaart. Die ungestielten Blätter sind ein- bis zweifach fiederschnittig, die kammartig stehenden Blättchen haben lanzettliche Zipfel mit Stachelspitzen. Auf einem Stängel sitzt in der Regel ein halbkugeliges Blütenkörbchen, das bis zu vier Zentimeter Durchmesser erreicht. Dieses enthält bis zu 500 goldgelbe Röhrenblüten und bis zu 50 gelbe, längere Zungenblüten. Es gibt auch Zuchtformen mit orangen oder weißen Blüten. Als Früchte entstehen gelbbraune Achänen ohne Pappus mit einem leicht geflügelten Rand, sie erreichen nur einen bis zwei Millimeter Länge. Aufgrund ihres geringen Gewichts können sie leicht vom Wind fortgetragen werden. Die Pflanze überwintert als Hemikryptophyt.
Geschichte
Zusammen mit anderen Färberkamillen- oder Kamillenarten wurde die Färberkamille in Mitteleuropa zum Färben von Gelbtönen eingesetzt. Sie war aufgrund ihrer gelben Farbstoffe sehr begehrt. Ihre Verwendung ist seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert.
Nutzung
Neben ihrer Nutzung als Färberpflanze wird die Färberkamille gerne aufgrund ihrer Robustheit als Zierpflanze in Bauerngärten angepflanzt. Die Blüten bieten viel Pollen und Nektar, sie ziehen Insekten wie Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge oder Schwebfliegen an. Sie dienen gelegentlich auch als Gewürz oder als essbare Dekoration für Speisen.
Farbstoff und Färbetechniken
Die Rezepturen sind auf dem >käuflichen Datenträger enthalten.
Vergleich mit anderen Arten
Die Acker-Hundskamille Anthemis arvensis L. besitzt weiße Zungenblüten, sie ist wie die Färber-Hundskamille weitgehend geruchlos. Die Echte Kamille Matricaria chamomilla L. besitzt ebenfalls weiße Zungenblüten, der Körbchenboden ist nicht markig gefüllt, alle Pflanzenteile strömen beim Verreiben den typischen Kamillengeruch aus.
Fotos zur Färberkamille