Merkmale
Die Färberdistel ist je nach Nutzungsart unter verschiedenen Namen bekannt, zum Beispiel Saflor, Öldistel oder Falscher Safran. Die Pflanze ähnelt einer Distel. Sie entwickelt eine lange Pfahlwurzel. Aus der Blattrosette wächst ein Spross, der kahle Stängel ist weiter oben verzweigt. Die relativ weichen Blätter sind ungeteilt und fein dornig gezähnt. Das ballonartige Blütenkörbchen besteht aus 20 bis 150 gelben bis rötlichen Röhrenblüten, die die grünen, eilanzettlichen Hüllblätter überragen. Diese besitzen vereinzelt am Blattrand und vor allem am Ende Stachelspitzen. Je nach Zuchtform können die Stachelspitzen zurückgebildet sein oder komplett fehlen. Die Blütenfarbe der Röhrenblüten ist am Anfang dottergelb, später dann orangerot. Es gibt auch Varietäten mit rein gelben Blüten, andere haben überwiegend orangerote Blüten. Letztere sind zum Färben besser geeignet. Der Fruchtknoten ist unterständig. Es entwickeln sich Achänen, ein Pappus fehlt oder ist nur im Ansatz zu erkennen.
Geschichte
Die Färberdistel ist eine der ältesten Färberpflanzen. Die orangeroten Röhrenblüten des Korbblütlers wurden bereits von den alten Ägyptern um 3500 vor Christus zum Einfärben von Leintüchern eingesetzt. Das Öl aus den Samen war in der Antike ein viel verwendetes Öl für kosmetische Produkte und Öllampen. Die Römer brachten die Pflanze nach Mitteleuropa. Dort war sie im Mittelalter in den Kräutergärten zu finden. Der Farbstoff aus den Blüten diente zum Färben von Speisen; die Blütenblätter und die Früchte wurden auch für Heilzwecke eingesetzt. Auf Märkten in südlichen Ländern oder im Nahen Osten bekommt man manchmal Saflor als Ersatz für den echten Safran angeboten. Aufgrund dieses Betrugs hat sich für die Färberdistel auch die Bezeichnung „Falscher Safran“ eingebürgert.
Verwendung als ölliefernde Pflanze, Heilpflanze und Zierpflanze.
In den Achänen der Früchte befindet sich ein Öl, das aufgrund des hohen Anteils an Linolsäure und Vitamin E ein wertvolles Speiseöl darstellt. Safloröl wird auch von der Lackindustrie verarbeitet. Die Rückstände aus der Pressung eignen sich als Tierfutter. In Asien und vor allem in China wird die Färberdistel als Arzneipflanze in Teeaufgüssen verwendet. Die Färberdistel ist auch eine beliebte Zierpflanze in Bauerngärten. Die Pflanze wird gerne von Hummeln und Bienen angeflogen, da sie reichlich Nektar und Pollen anbietet. Die Aussaat erfolgt ab Mitte April direkt ins Freiland. Die Achänen der einjährigen Pflanze können im Herbst aus dem Fruchtstand entnommen werden.
Farbstoff und Färbetechniken
Die Rezepturen sind auf dem >käuflichen Datenträger enthalten.
Vergleich mit anderen Arten
Weltweit existieren zahlreiche Färberdistel-Arten aus der Gattung Carthamus. Die Wollige Färberdistel (auch Wolliger Saflor) Carthamus lanatus L. ist eine rein gelb blühende Pflanze, die in Europa vor allem im Mittelmeergebiet wächst. Diese Art hat fiederspaltige Blätter mit einer dicken, stechend dornigen Zähnung. Die junge Pflanze besitzt eine spinnwebenartig wollige Behaarung, was ihr den Namen gegeben hat. Die Achänen haben einen deutlichen Pappus.
Fotos