Blauholzbaum  Fünfzählige Blüte
Haematoxylum campechianum L.
Höhe maximal 16 m
Hülsenfrüchtler  Fabaceae

Standort 

Tropen in Mittel- und Südamerika, Karibik.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Andere Bäume mit ähnlichen Blättern; Pflanzen aus der Gattung der Blutholzbäume.
Bild vergrößern!LupeBlauholzbaum: Zweig mit Blättern und Dornen.
LupeWoodville 1810. *)
Merkmale
Geschichte
Verwendung
Färben
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Blauholzbaum wird auch Blutholzbaum oder Campechebaum genannt. Das Kernholz ist rot, die Zweige sind mit langen Dornen besetzt. Die bis zu 10 Zentimeter langen und glatten Laubblätter sind paarig gefiedert, pro Blatt sind bis zu sechs Fiederpaare vorhanden. Die Blattform ist verkehrt-eiförmig bis herzförmig. Es entstehen traubige Blütenstände. Die Blüten enthalten fünf gelbliche bis rötliche Kelchblätter, fünf gelbe Kronblätter und 10 gleich lange Staubblätter, einen haarigen Fruchtknoten, sowie einen langen Griffel mit einer kopfigen Narbe. Es entstehen längliche, hängende Hülsenfrüchte. Diese enthalten einen oder bis zu drei Samen.


Geschichte

Der Ursprung des Blauholzbaumes liegt in Mexiko und im Norden Südamerikas. Kultiviert ist er unter anderem auf Jamaika, Haiti und Indien. Mit der Eroberung Mexikos durch Cortez im Jahr 1522 kam das Blauholz nach Europa. Das Holz wuchs ursprünglich auf der Halbinsel Yucatán und wurde von dem mexikanischen Hafen Campeche nach Spanien verschifft. Es galt früher als sehr kostbar. Seeräuber griffen die Transportschiffe an, so dass die spanische Marine den Schiffen einen militärischen Geleitschutz mitgab. Im 17. und 18. Jahrhundert war der Farbstoff in Europa sehr beliebt, England importierte bis zu 13000 Tonnen Blauholz pro Jahr. Im 19. Jahrhundert wurden große Blauholzplantagen auf den karibischen Nachbarinseln Jamaika und Haiti angelegt. Durch das zunehmende Angebot fielen die Preise Mitte des 19. Jahrhunderts stark. Außerdem verdrängten die künstlich hergestellten Anilinfarbstoffe den Naturfarbstoff allmählich vom Weltmarkt.


Verwendung

Heute ist der Baum in weiten Teilen der Tropen verbreitet und wird vor allem zur Gewinnung von Hämatoxylin in Jamaika angebaut. Früher wurde Blauholz oft zum Färben von Baumwolle und Leinen verwendet. Es eignet sich auch zum Färben aller natürlichen und synthetischen Materialien wie Wolle, Seide oder Leder. Als Lebensmittelfarbstoff ist Hämatoxylin nicht zugelassen. In der Mikroskopie verwendet man Hämatoxylin zur Anfärbung von Zellkernen.


Farbstoff und Färbetechniken

Die Rezepturen sind auf dem >käuflichen Datenträger enthalten.


Vergleich mit anderen Arten

Aus der Gattung der Blutholzbäume sind weltweit fünf Arten bekannt, sie haben ähnliche Blätter und Blüten. Die Art mit dem Namen Brasilianischer Blutholzbaum Haematoxylum brasiletto H. Karst ist sehr ähnlich. Der in Zentralamerika wachsende Strauch wird im Normalfall nur zwei bis drei Meter hoch, sein Holz hat einen etwas anderen Rotton.


Fotos

Bild vergrößern! ZoomBlauholzbaum: Stamm und typische Blätter.
Bild vergrößern! ZoomDas Blauholz kommt in geraspelter Form in den Handel.
Bild vergrößern! ZoomAus Blauholz hergestellter Farblack.
Bild vergrößern! ZoomSeidentuch mit Alaun gebeizt und mit Blauholz gefärbt.
Bild vergrößern! ZoomFarbabstufungen auf mit Alaun gebeizter Wolle.
Bild vergrößern! ZoomÜberfärbung Reseda (links), Beize Eisensulfat + Alaun (rechts),


Bemerkungen zu der abgebildeten Chromlithographie

Das von William Woodville herausgegebene Werk Medical Botany erschien in mehreren Auflagen. Die 1832 erschienene dritte Auflage war die vollständigste, sie bestand aus fünf Bänden. Die Chromlithographien erstellten James Sowerby und George Spratt. Die hier verwendete Abbildung vom Blauholzbaum mit seinen Blättern und den Blütenständen stammt aus dem dritten Band der zweiten Auflage 1810. Das Originalblatt befindet sich im Besitz des Autors, der auch die Reproduktion erstellte.

© Thomas Seilnacht / Handbuch / Lizenz / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen