Merkmale
Der Blauholzbaum wird auch Blutholzbaum oder Campechebaum genannt. Das Kernholz ist rot, die Zweige sind mit langen Dornen besetzt. Die bis zu 10 Zentimeter langen und glatten Laubblätter sind paarig gefiedert, pro Blatt sind bis zu sechs Fiederpaare vorhanden. Die Blattform ist verkehrt-eiförmig bis herzförmig. Es entstehen traubige Blütenstände. Die Blüten enthalten fünf gelbliche bis rötliche Kelchblätter, fünf gelbe Kronblätter und 10 gleich lange Staubblätter, einen haarigen Fruchtknoten, sowie einen langen Griffel mit einer kopfigen Narbe. Es entstehen längliche, hängende Hülsenfrüchte. Diese enthalten einen oder bis zu drei Samen.
Geschichte
Der Ursprung des Blauholzbaumes liegt in Mexiko und im Norden Südamerikas. Kultiviert ist er unter anderem auf Jamaika, Haiti und Indien. Mit der Eroberung Mexikos durch Cortez im Jahr 1522 kam das Blauholz nach Europa. Das Holz wuchs ursprünglich auf der Halbinsel Yucatán und wurde von dem mexikanischen Hafen Campeche nach Spanien verschifft. Es galt früher als sehr kostbar. Seeräuber griffen die Transportschiffe an, so dass die spanische Marine den Schiffen einen militärischen Geleitschutz mitgab. Im 17. und 18. Jahrhundert war der Farbstoff in Europa sehr beliebt, England importierte bis zu 13000 Tonnen Blauholz pro Jahr. Im 19. Jahrhundert wurden große Blauholzplantagen auf den karibischen Nachbarinseln Jamaika und Haiti angelegt. Durch das zunehmende Angebot fielen die Preise Mitte des 19. Jahrhunderts stark. Außerdem verdrängten die künstlich hergestellten Anilinfarbstoffe den Naturfarbstoff allmählich vom Weltmarkt.
Verwendung
Heute ist der Baum in weiten Teilen der Tropen verbreitet und wird vor allem zur Gewinnung von Hämatoxylin in Jamaika angebaut. Früher wurde Blauholz oft zum Färben von Baumwolle und Leinen verwendet. Es eignet sich auch zum Färben aller natürlichen und synthetischen Materialien wie Wolle, Seide oder Leder. Als Lebensmittelfarbstoff ist Hämatoxylin nicht zugelassen. In der Mikroskopie verwendet man Hämatoxylin zur Anfärbung von Zellkernen.
Farbstoff und Färbetechniken
Die Rezepturen sind auf dem >käuflichen Datenträger enthalten.
Vergleich mit anderen Arten
Aus der Gattung der Blutholzbäume sind weltweit fünf Arten bekannt, sie haben ähnliche Blätter und Blüten. Die Art mit dem Namen Brasilianischer Blutholzbaum Haematoxylum brasiletto H. Karst ist sehr ähnlich. Der in Zentralamerika wachsende Strauch wird im Normalfall nur zwei bis drei Meter hoch, sein Holz hat einen etwas anderen Rotton.
Fotos
Bemerkungen zu der abgebildeten Chromlithographie
Das von William Woodville herausgegebene Werk Medical Botany erschien in mehreren Auflagen. Die 1832 erschienene dritte Auflage war die vollständigste, sie bestand aus fünf Bänden. Die Chromlithographien erstellten James Sowerby und George Spratt. Die hier verwendete Abbildung vom Blauholzbaum
mit seinen Blättern und den Blütenständen stammt aus dem dritten Band der zweiten Auflage 1810. Das Originalblatt befindet sich im Besitz des Autors, der auch die Reproduktion erstellte.