Blutdruck
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Von der Aorta gelangt das Blut in die Arterien. Ihre Wand ist besonders elastisch. Dadurch wird der rhythmisch pulsierende Blutstrom in einen relativ gleichmäßigen Blutstrom umgewandelt. Durch die aktive Phase des Zusammenziehens der Herzkammermuskulatur entsteht der systolische Blutdruck. Wenn sich der Herzmuskel entspannt hat, erhält man den diastolischen Blutdruck.

Bei einem Lebensalter von 20 Jahren beträgt der systolische Blutdruck im Schnitt 120 mmHg ("Quecksilbersäule"). Mit jedem Lebensjahrzehnt nimmt dieser Wert etwa um fünf mm/Hg zu. Bei einer 20jährigen Person beträgt der diastolische Wert etwa 80 mmHg. Im Alter oder auch durch wenig Bewegung verengen sich die Arterien, sie werden brüchig, sind weniger elastisch und verstopfen. Dadurch steigt der Blutdruck, das Herz muss mehr leisten. Eine Verengung der Gefäße kann auch durch eine Verfettung der Gefäße stattfinden, wenn sich der Blutfettwert (Cholesterinspiegel) im Alter erhöht. Bei Stress, seelischer Belastung oder bei Aufregung steigt der Blutdruck ebenfalls. Das Herz kann überlastet werden, es kommt zu einem Herzinfarkt. Findet eine Durchblutungsstörung im Gehirn statt, kann ein Schlaganfall entstehen, wobei viele Gehirnzellen aufgrund des Blutmangels absterben. Als Gegenmaßnahme werden eine stressfreie Lebensweise, viel Bewegung und eine fettarme Ernährung empfohlen.

Zum Messen des Blutdrucks nach dem klassischen Verfahren wird einer Person eine Gummimanschette mit einem Druckmesser (Manometer) um den Oberarm gelegt. Dabei ist es von Bedeutung, dass die Person vorher eine Ruhephase von drei Minuten eingehalten hat. Die Manschette wird etwa zwei Fingerbreit oberhalb der Armbeuge angelegt, so dass sich der Messpunkt in Herzhöhe befindet. Die Breite der Manschette muss exakt auf den Umfang des Oberarmes angepasst werden. Dann pumpt man die Manschette etwa 30 mmHg über den etwa zu erwartenden Wert. Allgemein stellt man den Wert bei einer erwachsenen Person auf etwa 170 mmHg ein, bei einer jüngeren Person auf 150 mmHg. Bei diesem Druck kann das Herz kein Blut mehr durch die Arterien in den Arm pumpen, der Puls ist am Handgelenk nicht mehr fühlbar, in der Armbeuge hört man ihn nicht mehr mit dem Stethoskop.

Nun wird die Luft langsam abgelassen, so dass sie pro Sekunde um zwei bis drei mmHg sinkt. Gleichzeitig hört man mit einem Stethoskop den Puls in der Armbeuge ab. Sobald der Puls im Stethoskop zu hören ist, wurde der obere, systolische Wert erreicht. Das Geräusch verschwindet am unteren, diastolischen Wert, wenn das Blut wieder ohne Behinderung durch die Arterie fließen kann. Es ist dann kein Pulsschlagen mehr wahrnehmbar. Der diastolische Wert entspricht dem Ruhedruck der Blutgefäße während der passiven Phase der Herzmuskulatur.

Blutdruck systolisch (mmHG) diastolisch (mmHg)
als optimal gilt 120 80
als normal gilt 130 oder weniger 85 oder weniger
als etwas zu hoch gilt 130 bis 139 85 bis 89
als zu hoch gilt 140 oder mehr 90 oder mehr


Bei digitalen Messgeräten wird kein zusätzliches Manometer benötigt. Diese Geräte messen den Blutdruck vollautomatisch direkt an der Pulsader des Handgelenks oder am Oberarm. Sensoren erfassen den Druck bei der schrittweisen Reduzierung der Manschette. Die Werte werden auf einem Display ausgegeben. Oft können diese Geräte auch gleichzeitig noch den Puls messen.



Heft Blutkreislauf und Atmung

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Copyright: Thomas Seilnacht