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Abiotischer Faktor Klima


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Der Golfstrom bringt Wärme nach Europa
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Papageitaucher mit typischer Nahrung

 

Ein Ort, an dem Lebewesen anzutreffen sind, wird durch die Gesamtheit aller Wetterzustände innerhalb des Jahresverlaufs bestimmt. Das Klima hängt von der Sonne, dem Wind, der Temperatur oder den Niederschlägen ab. Es existieren Pflanzen und Tiere, die sich an extreme Lebensbedingungen angepasst haben. Der Gletscherhahnenfuß wächst beispielsweise noch in 4200 Metern Höhe. Alkenvögel wie der Papageitaucher können bei warmen Meerestemperaturen gar nicht überleben, da sie nur im kühlen Wasser ihre Nahrung wie bestimmte Fischarten oder Krill finden und jagen können. Eine schon geringe Klimaveränderung kann zu gravierenden Veränderungen in Ökosystemen führen. Erwärmt sich beispielsweise das Klima in Island, sind die isländischen Papageitaucher bedroht, weil sie keine Nahrung mehr finden. Gibt es im Sommer immer mehr eisfreie Flächen im Nordmeer, stellt das eine Bedrohung für den Eisbär dar, da er auf seine Wanderungen angewiesen ist.
 
Der Golfstrom ist eine Meeresströmung, die sich von Afrika aus quer über den Atlantik erstreckt, sie gelangt an die Westküsten von Süd- und Nordamerika und fließt über den Atlantik in die nördlichen Polarmeere. Das Phänomen der Dichtezunahme von kaltem Wasser spielt für das Klima in Mitteleuropa eine entscheidende Rolle: Der Golfstrom bringt in höheren Schichten warmes Wasser vom Süden in die nördlichen Meere. Aufgrund der Abkühlung sinkt das warme und schwerere Wasser in den nördlichen Polarmeeren nach unten, kühlt sich dort ab und fließt in den unteren Schichten wieder zurück durch den Atlantik in den Süden. Die warme Meeresoberfläche erwärmt die Luft. Die Warmluft gelangt über Winde nach Mitteleuropa und sorgt dort für ein warmes Klima. In den letzten Jahren wurde jedoch die Pumpleistung des Golfstroms durch den anthropogenen Treibhauseffekt vermindert, so dass die Hochdruckgebiete aus dem Atlantik für Mitteleuropa zu wenig Druck erzeugen, um die Tiefdruckgebiete aus den nördlichen Polargebieten zu vertreiben. Die Folge ist eine starke Zunahme der Niederschläge in Westeuropa.

 
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Durch das Verfeuern der fossilen Brennstoffe und durch Waldrodung werden
7 Gigatonnen Kohlenstoff in die Atmosphäre eingebracht.
Dadurch
erhöht sich die Nettozufuhr um 3 Gigatonnen pro Jahr.
 
 
Eine globale Klimaerwärmung kann im Lokalklima zu einer Zunahme von Niederschlägen oder sogar zu einer Abkühlung führen. Pflanzen und Tiere, die sich im Laufe der Jahrtausende an ein bestimmtes Klima angepasst haben, müssen entweder umlernen oder sie sind in ihrem Bestand bedroht. Es gibt einige Lebewesen, die auf ein spezielles Mikroklima angewiesen sind. Sie leben in einem sehr kleinen Lebensraum, der oft nur wenige Meter umfasst. Ein Mikroklima kann beispielsweise auf einer Felsplatte, unter einem Baum, im Moos oder auf einem Blatt vorkommen.

 
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