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Blaumerle
Lateinisch: Monticola solitarius 
Englisch: Blue Rock Trush 
Französisch: Monticole bleue 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Sperlingsvögel 
Familie: Schnäpperverwandte 
 
Größe: bis 22 cm 
Lebensraum: Warme Felsen in Südeuropa
Das Männchen der etwa starengroßen Blaumerle erscheint aus der Entfernung eher dunkel. Aus der Nähe ist die prächtige Blaufärbung des gesamten Gefieders und der lange, kräftige Schnabel gut erkennbar. Das Weibchen ist unscheinbar grauschwarz oder bräunlich gefärbt, an der Oberseite ist die Färbung dunkler. Der Gesang des Männchens klingt melancholisch und erinnert ein wenig an eine Amsel. Es gibt flötende oder rollende Töne von sich. Die Blaumerle ruft "tack-tack" und "uit-uit" oder sie gibt ein dünnes "Tsieh" von sich.

Wie der Steinrötel sucht die Blaumerle felsige, sonnenbeschienene Gelände auf. Man findet sie im Gebirge aber nicht über 1000 Meter, die felsige Meeresküste wird gerne als Lebensraum angenommen. Wasser sollte in der Nähe sein, da die Blaumerle gerne badet. Sie ist weniger scheu als der Steinrötel und lebt auch in der Nähe von Siedlungen. In der Schweiz gibt es vereinzelte Populationen im Wallis und im Tessin. Blaumerlen jagen nach Insekten, Eidechsen, Schlangen und sogar nach kleinen Nagetieren. Sie setzen sich auf eine erhöhte Warte und spähen von dort nach Nahrung. Insekten können auch im Flug gefangen werden. Beeren werden gelegentlich gefressen. Das Männchen trägt seinen Gesang auf großen Steinen sitzend in den Felsen vor. Manchmal vollführt es auch einen Segelflug und spreizt dabei den Schwanz. Die Vorführung endet in einem jähen Sturzflug. Das relativ große Nest befindet sich an schwer zugänglichen Stellen in Felsspalten oder Höhlen. Die vier bis fünf blau oder rot gefleckten Eier werden vom Weibchen knapp zwei Wochen lang ausgebrütet. Blaumerlen sind überwiegend Standvögel.
Copyright: Thomas Seilnacht