Mariendistel, Silybum marianum
Korbblütler, Juni - Juli, 30 - 150 cm
Bild vergrößern!geschützte Pflanze
Standort  Schutthalden, Bahndämme, Wegränder; liebt trockene, steinige Böden
Wirkstoffe  Silymarin (Silybinin, Silysdianin und Silychristin), Taxifolin, Quercetin, Kämpferol, β-Sitosterol, Polyine, fette Öle
Droge  Früchte Cardui mariae fructus
Merkmale
 Stängel oben verzweigt; Blätter grundständig, grün und weiß marmoriert, am Rand mit Dornen besetzt; Korbblüten an den Stängelspitzen sitzend, mit stacheligen Kelchblättern; Achänenfrüchte schwarz glänzend und grau gefleckt, mit Pappus an der Spitze

Geschichte
Die Mariendistel wurde schon im Altertum als Heilpflanze benutzt. Sie wird bereits von Dioskurides gegen Schlangenbisse oder bei Plinius dem Älteren als verdauungsförderndes Mittel empfohlen. J.C. Rademacher beschrieb um 1848 die Heilwirkungen bei Lebererkrankungen.

Der Name geht auf die Legende zurück, dass beim Stillen des Jesuskindes durch die Jungfrau Maria Milchtropfen auf die Blätter der Pflanze gelangten, was die helle Marmorierung verursachte. In der Heilpflanzenkunde wurde sie deshalb vor allem für stillende Frauen empfohlen. Andere Namen für die Mariendistel sind zum Beispiel „Frauendistel“, „Milchdistel“, „Christi Krone“, „Heilandsdistel“, „Gallendistel“, „Leberdistel“ oder „Magendistel“. Die Distel kommt vor allem im Mittelmeerraum oder auf den Kanarischen Inseln vor.

Heilwirkung
Die Mariendistel wird bei Pilzvergiftungen, bei chronisch entzündlichen Lebererkrankungen oder bei Leberzirrhose eingesetzt. Das in der Mariendistel enthaltene Silybinin schützt die Leber vor toxischen Substanzen. Man kann damit zum Beispiel eine durch Alkohol verursachte Fettleber behandeln. Auch eine vorbeugende Wirkung ist möglich.

Hinweis: Vor dem Einsatz einer Droge aus einer Heilpflanze sollte man sich über mögliche Nebenwirkungen informieren und einen Apotheker, einen Arzt oder eine beruflich fachkundige Person befragen.

Anwendung
Die Mariendistel wird als Tee oder in alkoholischen Extrakten verabreicht. Letztere sind wirksamer, da die leberschützenden Stoffe nur wenig wasserlöslich sind.

 

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